Sebastian Kurz ist ein ehemaliger österreichischer Politiker der ÖVP. Geboren am 27. August 1986 in Wien, trat er bereits in jungen Jahren in die Politik ein und stieg rasch innerhalb der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) auf.
Außenminister (2013–2017): Kurz wurde mit 27 Jahren zum jüngsten Außenminister Österreichs ernannt. Während seiner Amtszeit fokussierte er sich auf die Themen Migration, Integration sowie die europäische Zusammenarbeit.
Bundeskanzler (2017–2019 und 2020–2021): Als Parteivorsitzender der ÖVP führte er die Partei zu einem Wahlsieg und wurde 2017 erstmals Bundeskanzler. Nach einer kurzen Unterbrechung, bedingt durch den sogenannten „Ibiza-Skandal“ und den folgenden Misstrauensantrag, kehrte er 2020 als Bundeskanzler zurück. 2021 folgte ihm folgte Karl Nehammer (ÖVP).
Poltische Richtung & Werte
Sebastian Kurz gelang es, die ÖVP durch seine Politik und dem Rebranding in „die neue Volkspartei“ zu modernisieren. Sein Ansatz war dabei eine Mischung aus konservativen Werten, strikter Migrationspolitik und wirtschaftlichem Liberalismus, kombiniert mit einer pragmatischen, teils populistischen Rhetorik.
- Parteiwerte: Fokus auf Familie, Sicherheit und Ordnung. Traditionelle, konservative Parteirichtung.
- Migrationspolitik: Strenge Grenzkontrollen, Eingrenzung der Migration nach Österreich.
- Wirtschaftspolitik: Wirtschaftsliberale, unternehmerfreundliche Politik
- Europapolitik: Starkes, reformiertes Europa. Notwendigkeit von Reformen in EU mit Fokus auf Bereiche Migration und Sicherheit.
Warum hat Sebastian Kurz abgedankt?
Sebastian Kurz trat am 9. Oktober 2021 als Bundeskanzler zurück, nachdem die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Ermittlungen gegen ihn und enge Mitarbeiter eingeleitet hatte.
Der Vorwurf: Öffentliche Gelder sollen mutmaßlich für parteipolitische Zwecke missbraucht worden sein. Dabei im Mittelpunkt: Manipulierte Umfragen und geschönte Inserate in österreichischen Medien.
Trotz der schweren Vorwürfe blieb Sebastian Kurz vorerst Parteivorsitzender und Klubobmann der ÖVP. Am 2. Dezember 2021 gab er bekannt, dass er sich vollständig aus der Politik zurückzuziehen würde.
Am 23. Februar 2024 wurde Sebastian kurz zu 8 Monaten bedingter Freiheitsstrafe wegen mutmaßlicher Falschaussage im Untersuchungsausschuss über die Aufsichtsratsbestellung der ÖBAG verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig (Stand Juni 2024).
Politische Ämter von Sebastian Kurz
- Bundeskanzler von Österreich in Koalition: ÖVP, Grüne 7. Januar 2020 – 11. Oktober 2021
- Abgeordneter zum Nationalrat (wiedergewählt) (23. Oktober 2019 – 8. Jänner 2020)
- Bundeskanzler von Österreich in Koalition: ÖVP, FPÖ (18. Dezember 2017 – 28. Mai 2019)
- Parteivorsitzender der ÖVP (1. Mai 2017 – 3. Dezember 2021)
- Außenminister von Österreich (16. Dezember 2013 – 18. Dezember 2017)
- Staatssekretär für Integration (21. April 2011 – 16. Dezember 2013)
- Abgeordneter zum Nationalrat (27. Oktober 2013 – 1. März 2014)
Sebastian Kurz‘ politische Karriere war geprägt von seinem schnellem Aufstieg und ebenso abrupten Rückschlägen. Er hinterlässt eine vielfältige Mischung aus Erfolgen und Kontroversen sowie eine stark polarisierte politische Landschaft in Österreich.